Mirian Dias Santana aus Brasilien hat nach einer langen Odyssee endlich eine stabile Arbeitssituation. Doch ihr Lohn reicht nicht für ihre kleine Familie. Ihr 18-jähriger Sohn ist auf Lehrstellensuche. Um über die Runden zu kommen, könnte Mirian Sozialhilfe beantragen. Das will sie aber nicht, aus Angst, dadurch ihre so kostbare Aufenthaltsbewilligung B zu verlieren. Stattdessen verschuldet sie sich, um Zahlungsbefehlen nachzukommen – der Beginn eines Teufelskreises.
Nach dem Tod ihres Mannes steht Mirian Dias Santana ohne Mittel da, um ihren Sohn in Brasilien aufzuziehen. Sie ist 24 Jahre alt und hat einen 5-jährigen Jungen. Um für den Lebensunterhalt ihrer Familie aufzukommen, geht sie auf den Vorschlag einer italienisch-brasilianischen Familie ein, für 15 Monate mit ihr in die Deutschschweiz zu kommen, um sich als Nanny um deren Baby zu kümmern. Ihren eigenen Sohn lässt sie in der Heimat zurück und vertraut ihn seiner Grossmutter an. Später kommt sie zu Familienmitgliedern nach Genf und übernimmt Vertretungen als Haushaltshilfe und Babysitterin. Mit der Zeit wird sie von Arbeitgebern eingestellt, die mit ihrer Arbeit zufrieden sind. Sie fliegt nach Brasilien, um ihren Sohn Washington zu sich zu holen, der inzwischen zehn Jahre alt ist. Sie meldet ihn in Genf in der Schule an.
Zu dieser Zeit ist sie eine Sans-Papier. Sie lebt in Angst, abgeschoben zu werden, alles zurücklassen und sehen zu müssen, wie sich für ihren Sohn alle Türen schliessen, wenn er volljährig wird.