Grossbrand im Flüchtlingscamp - Helfen Sie den Rohingya-Flüchtlingen in Bangladesch
Tomal Samad

Nothilfe für Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch

Nothilfe Bangladesch

Seit den gewalttätigen Übergriffen des myanmarischen Militärs im August 2017 leben rund eine Million Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya in Bangladesch. An eine Rückkehr nach Myanmar ist gegenwärtig nicht zu denken, da sich die Situation dort nicht verbessert hat. Für die Menschen in den Flüchtlingscamps ist das Leben ein täglicher Kampf. HEKS leistet Nothilfe in zwei Camps, in denen 40 000 Geflüchtete leben, und in 38 Gesundheitszentren der lokalen Gemeinschaften in der Umgebung.

Unterstützen Sie uns

 

Mit seinen Projekten trägt HEKS dazu bei, die Lebensqualität in den Camps zu erhöhen. Beispielsweise wird das Wegnetz inn- und ausserhalb der Camps stabilisiert und ausgebaut. Auch Zufahrtswege werden ausgebessert, Hänge stabilisiert und Kanäle zum Ableiten des Oberflächenwassers eingerichtet. Als Antwort auf Covid verbessert HEKS die Hygiene in den Gesundheitseinrichtungen und unterstützt die Menschen dabei, die ökonomischen Auswirkungen der Pandemie zu bewältigen. 

Die Menschen in den Rohingya-Camps im Distrikt Cox’s Bazar leben an den Hängen der Hügel in einfachen Unterkünften aus Bambus und Plastikplanen, die ihnen die internationale Gemeinschaft zur Verfügung stellt. Diese schützen vor Sonne, Monsunregen und Zyklonen.

Auf lange Sicht sind die Hütten keine nachhaltige Lösung. Die Plastikplanen werden durch die Einwirkung des Sonnenlichts beschädigt, das feuchte Klima schadet den Bambusstrukturen. Während des jährlichen Monsuns zwischen Juni und September fällt starker Regen, der die Menschen vor grosse Herausforderungen stellt. HEKS unterstützte deshalb in den Jahren 2019 und 2020 über 100 000 Menschen mit Material, damit sie ihre Hütten reparieren konnten.

Verteilung von Hilfsgütern

Die Situation der Rohingya

Die Rohingya befinden sich in einer nahezu aussichtslosen Situation. In Myanmar wurden sie nie als offizielle Bevölkerungsgruppe anerkannt. Sie gelten als staatenlos und haben daher keine Rechte. Myanmar schikaniert sie im Alltag mit zusätzlichen Steuern, mit Zwangsarbeit, Einschränkungen beim Heiratsrecht und willkürlichen Komplikationen beim Melden von Geburten und Todesfällen. Auch illegale Inhaftierungen, Folter, Vergewaltigungen und Morde gehören zu ihrer traurigen Realität. Den Vereinten Nationen zufolge sind die Rohingya die am stärksten verfolgte Minderheit der Welt.

Bangladesch möchte die Rohingya schnellstmöglich nach Myanmar rückführen. Tut dies jedoch nicht gegen den Willen der Geflüchteten. Anlässlich der weiterhin schlechten Situation in Myanmar sind die Rohingya nicht zu einer Rückkehr bereit, Bangladesch verwehrt ihnen, sich ausserhalb der Camps anzusiedeln. Voraussichtlich werden die Geflüchteten noch lange in den Flüchtlingscamps leben.

Flüchtlingscamp Jamtoli

Verbesserte Hütten für die Rohingya

Bangladesch erlaubt den Rohingya, sich nur in provisorischen Hütten – Zelte aus Bambusstangen und Blachen − niederzulassen. Eine ungenügende Lösung: Die Bambusstangen verrotten häufig nach weniger als einem Jahr aufgrund des feuchten Klimas, und unter der Sonneneinstrahlung werden die Blachen brüchig und wasserdurchlässig. Deshalb unterstützte HEKS 2019 und 2020 in einem Camp 11 500 Haushalte, ihre Hütten rundum zu erneuern. Neben neuen Blachen stellte  HEKS behandelte  Bambusstangen bereit, die eine längere Lebensdauer haben. Zudem wurden Stahlfundamente verbaut, die den Bambus vor der feuchten Erde schützen. Im 2020 und 2021 wurden erneut Reparaturen durchgeführt. Wiederum stellet HEKS das Baumaterial zur Verfügung und führte Trainings fürs Bauen durch. Von diesen Massnahmen profitierten 24 300 Haushalte in vier Camps. HEKS ist in Bangladesch jene Nichtregierungsorganisation, die sich am meisten um die Rohingya-Haushalte kümmert und ihnen ein sicheres Dach über dem Kopf ermöglicht.

Schutz vor den Wassermassen

Bangladesch hat von Juni bis September eine ausgeprägte Regenzeit. In diesen vier Monaten kommt es im Camp regelmässig zu Überschwemmungen. Allein im Juli fällt in Bangladesch durchschnittlich so viel Regen wie im Schweizer Mittelland während eines Jahres. Die Wege im Camp verwandeln sich dann in Bäche und sind kaum begehbar. Bisher nutzten Sandsäcke dafür, um Wege und Hütten vor Überschwemmungen, Erdrutschten und Erosion zu schützen. Um die Situation langfristig zu verbessern, baut HEKS Wasserkanäle und befestigt Fusswege und Treppen. Zudem stabilisiert HEKS die Hänge, die sonst bei starken Monsunregen abzurutschen drohen – im schlimmsten Fall mitsamt den Hütten, die darauf gebaut sind.

Vorher
Nachher

Hygiene in den Gesundheitszentren 

HEKS hat in Cox’s Bazar mehrere Phasen eines Projekts unterstützt, das in Spitälern und Gesundheitsstationen die Hygiene verbessert. Heute sind diese Einrichtungen in der Lage, auf die Covid-Krise und künftige Gesundheitsrisiken angemessen zu reagieren. Derzeit werden Mitarbeiter:nnen und Pflegepersonal von etwa 38 Gesundheitseinrichtungen geschult. Das Ziel ist, Hygienestandards umzusetzen und Infektionsrisiken zu minimieren. Es gilt insbesondere sicherzustellen, dass genügend Handwaschstationen, Sicherheitsausrüstung und Seife bereitstehen und infektiöse Abfälle sicher entsorgt werden.

Mitfinanzierung der Projekte:
Die Arbeit von HEKS in den Flüchtlingscamps in Bangladesch wird unterstützt von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und der Internationalen Organisation für Migration (IOM).

Laufende Projekte in den Rohingya-Camps

Mehr erfahren

Vielen Dank für Ihre Spende

Die Menschen in Bangladesch brauchen Ihre Hilfe!

CHF
90
CHF
150
CHF
250
CHF
Bestimmen Sie selbst, wieviel Sie spenden möchten.
Ich spende für: