Jahresberichte 2020
In COVID-19-Zeiten darf das HEKS auf die grosse Solidarität der ganzen Schweizer Bevölkerung bauen. Die Hilfsbereitschaft gegenüber Menschen im In- und Ausland, die von den Folgen der Pandemie besonders hart betroffen sind, widerspiegelt sich im erfreulichen Betriebsertrag 2020. Dieser fiel vor allem dank markant höherer Spenden mit CHF 78,8 Mio. Franken rund 10,4 Mio. Franken besser aus als 2019. Dank der grossen Solidarität konnte HEKS 2020 in der Schweiz und in über 30 Ländern weltweit in annähernd 200 Projekten die Lebensumstände von über 3,7 Mio. Menschen verbessern. Der vorliegende Jahresbericht 2020 wie auch der ausführliche Finanzbericht geben einen interessanten und aufschlussreichen Überblick über das vor allem von COVID-19- stark geprägte Engagement von HEKS im vergangenen Jahr.
Für Brot für alle stand das Jahr 2020 im Zeichen der Konzernverantwortungsinitiative (KVI). Wie wichtig Unternehmensverantwortung für die Menschen im globalen Süden ist, stellten wir mit Berichten zu den Aktivitäten des Rohstoffkonzerns Glencore in der Demokratischen Republik Kongo und zu Umwelt- und Menschenrechtsfragen bei der Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge unter Beweis. Das Volksmehr zur KVI ist für Brot für alle Ansporn, am Thema dran zu bleiben. Auf finanzieller Ebene verlief das Geschäftsjahr 2020 für Brot für alle gut. Wegen der Corona-Krise sanken zwar die Einnahmen aus Kollekten, doch die höheren Spenden von privaten Personen konnten dies teilweise wettmachen.
Ein fotografischer Jahresrückblick
Ein Virus verändert die Welt
Ausgewählte Geschichten, die uns im letzten Jahr daneben noch besonders bewegten, haben wir für Sie in einem kleinen Jahresrückblick zusammengestellt. Klicken Sie sich durch die Bilder und lesen Sie dazu die spannenden Geschichten aus unseren Projekten im In- und Ausland.
Tausende von Menschen, die stundenlang für Lebensmittel anstehen. Ein ebenso erschreckendes wie ungewohntes Bild für die reiche Schweiz – 2020 aber bittere Realität, zum Beispiel in Genf. Im vergangenen Jahr hat HEKS MigrantInnen und Sans-Papier, die wegen des Lockdowns ihren Job verloren und deshalb mittellos wurden, mit Einkaufsgutscheinen und Beratungsangeboten unterstützt.
Haiti wurden in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder von verheerenden Katastrophen heimgesucht: Erdbeben, Wirbelstürme und eine Cholera-Epidemie forderten Zehntausende von Menschenleben und richteten verheerende Verwüstungen an. Eine Verbreitung des Corona-Virus hätte für das Land fatale Folgen. HEKS hat in Haiti deshalb sehr rasch auf die Corona-Pandemie reagiert und bereits Ende März 2020 Massnahmen zum Schutz der Menschen in der Region Grande’Anse getroffen.
Das Programm «HEKS Neue Gärten» darf mit Sicherheit als Erfolgsgeschichte bezeichnet werden. 2020 wurde in dieser Geschichte ein weiteres Kapitel geschrieben: «HEKS Garten-Tandem». Dabei bewirtschaften jeweils ein/e SchweizerIn und eine/e MigrantIn gemeinsam eine Gartenparzelle. Beim gemeinsamen Jäten, Säen und Ernten kommen sich Menschen verschiedener Herkunft näher und lernen so die Kultur ihrer/ihres Tandempartners/in kennen – eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
1968 kamen die ersten «Boat People»-Flüchtlinge aus Vietnam in die Schweiz. HEKS übernahm damals das Mandat der Hilfswerkvertretung und damit die Rolle einer neutralen Beobachterin im Asylverfahren für diese Menschen. Mit dem Inkrafttreten des neuen Asylgesetzes ging dieses Mandat zur Gewährleistung eines rechtsstaatlichen Asylverfahrens im vergangenen Jahr zu Ende. Fazit: Mission erfolgreich erfüllt.
Einst als Pilotprojekt lanciert, hat sich «HEKS in-fra» zum grössten Anbieter von Sprach- und Integrationskursen für Migrantinnen und Migranten entwickelt. 2020 konnte das Projekt der HEKS-Regionalstelle Ostschweiz sein 20-jähriges Bestehen feiern. Damals wie heute ist «HEKS in-fra» dem Ziel «Integration durch Sprache» verpflichtet. Die Kurse werden jedes Jahr von rund 300 TeilnehmerInnen besucht.
Das Projekt «Stellennetz» der HEKS-Regionalstelle Bern ermöglicht erwerbslosen Menschen den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt und damit eine nachhaltige Verbesserung ihrer Lebenssituation. Am Programm können nur Erwerbslose teilnehmen, die bei der Arbeitslosenversicherung anspruchsberechtigt sind. Nicht nur die Teilnehmenden profitieren von diesem Angebot, auch die Partnerfirmen sind voll des Lobes für das Engagement der Stellensuchenden.
In der Schweiz leben viele Migrantinnen in sozialer Isolation. Es fehlt ihnen der Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung. Auf der anderen Seite gibt es für die deutschsprachige Bevölkerung im Alltag wenig Begegnungsmöglichkeiten mit Migrantinnen. «HEKS@home» ermöglicht solche Begegnungen. MigrantInnen können während eines Haushaltspraktikums ihre Deutschkenntnisse erweitern, andererseits werden deutschsprachige Haushalte bei der Kinderbetreuung und bei der Hausarbeit entlastet.
In den letzten Jahrzehnten haben Millionen von Rumäninnen und Rumänen ihre Heimat Richtung Westeuropa verlassen – in der Hoffnung auf ein besseres Leben in bescheidenem Wohlstand. Zurück geblieben sind vor allem betagte und kranke Menschen, die ein Dasein in oft bitterer Armut fristen. HEKS unterstützt in der Region Siebenbürgen deshalb seit vielen Jahren die Stiftung «Diakonia» der ungarisch-reformierten Kirche beim Auf- und Ausbau eines Spitex-Dienstes nach schweizerischem Vorbild.
Am 4. August 2020 erschütterte eine gewaltige Detonation die libanesische Hauptstadt Beirut. Ganze Stadtviertel wurden durch die zerstörerische Druckwelle in Schutt und Asche gelegt. Tausende von BewohnerInnen wurden innert Sekundenbruchteilen obdachlos und verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Ausgelöst worden war die Explosionskatastrophe durch unsachgemäss gelagerte Düngemittel. Bereits wenige Tage nach dem Unglück lief die HEKS-Nothilfe für die leidgeprüfte Bevölkerung von Beirut an.
Die Provinz Nord-Kivu ist seit Jahren Schauplatz brutaler bewaffneter Konflikte. Unter den Kämpfen leidet vor allem die Zivilbevölkerung. Nothilfe zu leisten ist in der nur schwer zugänglichen Region extrem schwierig und gefährlich. Mit Unterstützung der Bevölkerung stellt HEKS die Zufahrtsstrassen in die Region wieder instand und schafft so erst die Voraussetzungen für die Lieferung von Hilfsgütern und eine Wiederaufnahme der landwirtschaftlichen Produktion.
Die Landwirtschaft Myanmars ist kaum mechanisiert und beruht immer noch weitgehend auf Handarbeit. Doch wegen der anhaltenden Landflucht sind landwirtschaftliche Arbeitskräfte knapp und die Bauern bekunden Mühe, zur Erntezeit genügend HelferInnen zu finden. Ein besserer Zugang zu landwirtschaftlichen Maschinen und damit mehr Effizienz beim Einbringen der Ernte – dies sind nur zwei von mehreren Zielen des 2018 gegründeten und von HEKS unterstützten Startup-Unternehmens «Tun Yat».
Tausende von Menschen, die stundenlang für Lebensmittel anstehen. Ein ebenso erschreckendes wie ungewohntes Bild für die reiche Schweiz – 2020 aber bittere Realität, zum Beispiel in Genf. Im vergangenen Jahr hat HEKS MigrantInnen und Sans-Papier, die wegen des Lockdowns ihren Job verloren und deshalb mittellos wurden, mit Einkaufsgutscheinen und Beratungsangeboten unterstützt.
Der Karibikstaat Haiti wurden in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder von verheerenden Katastrophen heimgesucht: Erdbeben, Wirbelstürme und eine Cholera-Epidemie forderten Zehntausende von Menschenleben und richteten verheerende Verwüstungen an. Eine Verbreitung des Corona-Virus hätte für das Land fatale Folgen. Das HEKS-Büro in Haiti hat deshalb sehr rasch auf die Corona-Pandemie reagiert und bereits Ende März 2020 Massnahmen zum Schutz der Menschen in der Region Grande’Anse getroffen.
Das Programm «HEKS Neue Gärten» darf mit Sicherheit als Erfolgsgeschichte bezeichnet werden. 2020 wurde in dieser Geschichte ein weiteres Kapitel geschrieben: «HEKS Garten-Tandem». Dabei bewirtschaften jeweils ein/e SchweizerIn und eine/e MigrantIn gemeinsam eine Gartenparzelle. Beim gemeinsamen Jäten, Säen und Ernten kommen sich Menschen verschiedener Herkunft näher und lernen so die Kultur ihrer/ihres Tandempartners/in kennen – eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
1968 kamen die ersten «Boat People»-Flüchtlinge aus Vietnam in die Schweiz. HEKS übernahm damals das Mandat der Hilfswerkvertretung und damit die Rolle einer neutralen Beobachterin im Asylverfahren für diese Menschen. Mit dem Inkrafttreten des neuen Asylgesetzes ging dieses Mandat zur Gewährleistung eines rechtsstaatlichen Asylverfahrens im vergangenen Jahr zu Ende. Fazit: Mission erfolgreich erfüllt.
Einst als Pilotprojekt lanciert, hat sich «HEKS in-fra» zum grössten Anbieter von Sprach- und Integrationskursen für Migrantinnen und Migranten entwickelt. 2020 konnte das Projekt der HEKS-Regionalstelle Ostschweiz sein 20-jähriges Bestehen feiern. Damals wie heute ist «HEKS in-fra» dem Ziel «Integration durch Sprache» verpflichtet. Die Kurse werden jedes Jahr von rund 300 TeilnehmerInnen besucht.
Das Projekt «Stellennetz» der HEKS-Regionalstelle Bern ermöglicht erwerbslosen Menschen den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt und damit eine nachhaltige Verbesserung ihrer Lebenssituation. Am Programm können nur Erwerbslose teilnehmen, die bei der Arbeitslosenversicherung anspruchsberechtigt sind. Nicht nur die Teilnehmenden profitieren von diesem Angebot, auch die Partnerfirmen sind voll des Lobes für das Engagement der Stellensuchenden.
In der Schweiz leben viele Migrantinnen in sozialer Isolation. Es fehlt ihnen der Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung. Auf der anderen Seite gibt es für die deutschsprachige Bevölkerung im Alltag wenig Begegnungsmöglichkeiten mit Migrantinnen. «HEKS@home» ermöglicht solche Begegnungen. MigrantInnen können während eines Haushaltspraktikums ihre Deutschkenntnisse erweitern, andererseits werden deutschsprachige Haushalte bei der Kinderbetreuung und bei der Hausarbeit entlastet.
In den letzten Jahrzehnten haben Millionen von Rumäninnen und Rumänen ihre Heimat Richtung Westeuropa verlassen – in der Hoffnung auf ein besseres Leben in bescheidenem Wohlstand. Zurück geblieben sind vor allem betagte und kranke Menschen, die ein Dasein in oft bitterer Armut fristen. HEKS unterstützt in der Region Siebenbürgen deshalb seit vielen Jahren die Stiftung «Diakonia» der ungarisch-reformierten Kirche beim Auf- und Ausbau eines Spitex-Dienstes nach schweizerischem Vorbild.
Am 4. August 2020 erschütterte eine gewaltige Detonation die libanesische Hauptstadt Beirut. Ganze Stadtviertel wurden durch die zerstörerische Druckwelle in Schutt und Asche gelegt. Tausende von BewohnerInnen wurden innert Sekundenbruchteilen obdachlos und verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Ausgelöst worden war die Explosionskatastrophe durch unsachgemäss gelagerte Düngemittel. Bereits wenige Tage nach dem Unglück lief die HEKS-Nothilfe für die leidgeprüfte Bevölkerung von Beirut an.
Die Provinz Nord-Kivu ist seit Jahren Schauplatz brutaler bewaffneter Konflikte. Unter den Kämpfen leidet vor allem die Zivilbevölkerung. Nothilfe zu leisten ist in der nur schwer zugänglichen Region extrem schwierig und gefährlich. Mit Unterstützung der Bevölkerung stellt HEKS die Zufahrtsstrassen in die Region wieder instand und schafft so erst die Voraussetzungen für die Lieferung von Hilfsgütern und eine Wiederaufnahme der landwirtschaftlichen Produktion.
Die Landwirtschaft Myanmars ist kaum mechanisiert und beruht immer noch weitgehend auf Handarbeit. Doch wegen der anhaltenden Landflucht sind landwirtschaftliche Arbeitskräfte knapp und die Bauern bekunden Mühe, zur Erntezeit genügend HelferInnen zu finden. Ein besserer Zugang zu landwirtschaftlichen Maschinen und damit mehr Effizienz beim Einbringen der Ernte – dies sind nur zwei von mehreren Zielen des 2018 gegründeten und von HEKS unterstützten Startup-Unternehmens «Tun Yat».