Extreme Armut und Hunger in Afrika - Helfen Sie mit einer Spende
Thomas Freteur
UNDROP

Schutz für die, die uns ernähren

UNO-Deklaration für die Rechte von Kleinbauern

Obwohl sie die Mehrheit der Lebensmittel produzieren, erhalten Kleinbäuerinnen und –bauern in vielen Ländern kaum Unterstützung und leiden unter Hunger und Armut. Eine Uno-Deklaration soll nun die Rechte der Bäuerinnen und Bauern besser schützen.

Bauernfamilien produzieren nach wie vor etwa 70 Prozent aller Lebensmittel weltweit. Trotzdem werden sie zunehmend an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Anstatt ländliche Gebiete zu fördern, setzen viele Regierungen im Weltsüden auf globale Konzerne und Investoren, die Entwicklung und Steuereinnahmen bringen sollen. Mit der Folge, dass viele Bauernfamilien für den Anbau von Palmöl, Mais oder Agrotreibstoffen von ihrem Land verdrängt werden. Oder sie können wegen dem Import von ausländischen Billigprodukten ihre eigenen Produkte nicht mehr verkaufen. Zudem verbieten neue Saatgutgesetze in immer mehr Ländern den Anbau und Verkauf von eigenem Saatgut. Politischen Einfluss haben die Bauern und Bäuerinnen, die oft arm sind und weit abseits der Hauptstädte leben, wenig. Wehren sie sich gegen ihre Entrechtung, werden sie zunehmend als Kriminelle hingestellt.

 

Eine Uno-Deklaration als Meilenstein

Um die Rechte der Bauern und Bäuerinnen besser zu schützen, haben 122 von 193 Staaten an der Uno-Vollversammlung Ende 2018 einer Deklaration für Bauern und Bäuerinnen zugestimmt  im Herbst 2018 eine Deklaration für Bauern und Bäuerinnen verabschiedet. Diese 122 Staaten vertreten dreiviertel der Weltbevölkerung. Die Deklaration soll die Sicherheit der Bäuerinnen und Bauern, aber auch ihren Zugang zu Land, Wasser, Saatgut und anderen Ressourcen schützen.

Zum vollständigen Deklarationstext

Zahlen und Fakten

Das tut HEKS

Brot für alle arbeitete direkt mit La Via Campesina und anderen Südpartnern zusammen und setzte sich erfolgreich dafür ein, dass die Schweiz den Prozess der Uno-Deklaration unterstützt hat.

Zusammen mit seinen Partnern engagiert sich HEKS dafür, dass Bauernfamilien weltweit über die Uno-Deklaration informiert werden. HEKS setzt sich gemeinsam mit den Partnerorganisationen für die konkrete Anwendung dieses Instrumentes durch die Regierungen ein – damit den Worten nun Taten folgen.

Das haben wir bisher erreicht

Die Stimme der Bäuerinnen und Bauern wurde von der Staatengemeinschaft gehört. «Noch vor einigen Jahren, wäre es undenkbar gewesen, dass Bäuerinnen und Bauern bei den Uno auf gleicher Augenhöhe mit Regierungsvertretungen diskutieren», sagt Diego Montón. Dank ihres Beraterstatus an der Uno, konnte HEKS sich nicht nur direkt in Diskussionen an der Uno einbringen, sondern ihre Stimme auch direkt an die Betroffenen delegieren.

In der Schweiz gelang es HEKS gemeinsam mit anderen Schweizer NGOs, die Regierung mit Hilfe von Lobbyarbeit, öffentlichem Druck und Medianarbeit zur Änderung ihrer Position zu bewegen. Die Schweizer Regierung änderte ihre anfangs ablehnende Haltung und wurde zur einer wichtige Referenz für andere Staaten.