Förderung des Diakoniezentrums der Waldenser in Palermo
Die soziale und wirtschaftliche Situation in Sizilien ist sehr schwierig. Die Region leidet unter hoher Arbeitslosigkeit. Zudem kommen in Sizilien laufend Geflüchtete an, die ebenfalls versuchen, in der Region Arbeit zu finden und sich irgendwie durchschlagen. HEKS unterstützt das «Centro Diaconale La Noce» der Waldenserkirche in Palermo, das sich diesen Herausforderungen seit über 50 Jahren stellt. «La Noce» arbeitet hauptsächlich mit Kindern und Jugendlichen, unterstützt aber auch Erwachsene. Die Kernvision ist die Bekämpfung von Ausgrenzungen, die Förderung der Unabhängigkeit der Menschen und die Förderung eines respektvollen Zusammenlebens.
Projektteilnehmende:
Vom Projekt profitieren Kinder und Jugendliche mit einer Beeinträchtigung oder aus schwierigen sozialen Verhältnissen, Frauen und Mütter in familiären Krisensituationen, Geflüchtete und Migranten:innen sowie ehemalige Strafgefangene und Drogenabhängige. Viele Menschen ohne Perspektive werden auf ihrem Weg zu einem selbstbestimmten Leben begleitet.
Ziele:
Für das «Centro Diaconale La Noce» ist die soziale Integration von Benachteiligten oberstes Ziel. Viele Menschen brauchen nicht nur Nothilfe, sondern auch Lebensbegleitung. Erziehern:innen, Psychologen:innen, Sozialarbeiter:innen und gutes Schulpersonal leisten hochstehende, professionelle Begleitung, ermöglichen Neuorientierungen und zielen auf Eigenständigkeit ab.
Aktivitäten:
Die Arbeit des «Centro Diaconale La Noce» ist vielseitig. Das Herzstück bildet eine Schule mit rund 200 Kindern. Ein Fünftel von ihnen hat eine Beeinträchtigung oder kommt aus schwierigen Familienverhältnissen. Dank ihrer Integration in Regelklassen werden auch diese Kinder optimal gefördert. Auch Kinder mit Migrationshintergrund werden an der Schule aufgenommen und können ihren Bedürfnissen entsprechend lernen.
Im Rehabilitationszentrum erhalten rund 70 Kinder eine professionelle Therapie durch Heilpädagog:innen oder Logopäd:innen. Kinder mit Lernschwierigkeiten oder sozialen Schwierigkeiten werden ausserdem von einem mobilen Erziehungsdienst zu Hause unterstützt.
Im «Casa di Mitri» erhalten unbegleitete minderjährige Geflüchtete Betreuung und die Chance auf eine Schulausbildung oder eine Berufslehre.
Seit 2013 betreibt das «Centro Diaconale» ausserdem ein Frauenhaus, in dem Frauen und Mütter mit ihren Kindern Unterschlupf finden und Betreuung erhalten. Viele von ihnen haben häusliche Gewalt erlebt oder sind Überlebende von Menschenhandel.
In den vergangenen Jahren hat das «Centro Diaconale» Strukturen zur Beschäftigung von Menschen im externen Strafvollzug aufgebaut. Im Integrationszentrum «Casa Vale La Pena» werden ehemalige Strafgefangene auf ihrem schwierigen Weg zurück in die Freiheit begleitet – eine wichtige Alternative zu den überfüllten italienischen Gefängnissen. In betreuten Wohngruppen lernen die Betroffenen das Zusammenleben in Freiheit, werden bei der Kontaktaufnahme zu ihren Familien unterstützt, erhalten Hilfe bei der Arbeitssuche oder setzen sich in Gesprächen mit den Folgen ihrer Taten auseinander.
Zwei Wohnungen geben obdachlosen und drogenabhängigen Menschen die Möglichkeit, neue Lebensperspektiven zu gewinnen. Jugendliche werden zu Kultur, Sport und Arbeitsmöglichkeiten begleitet.
Das «Centro Diaconale La Noce» lanciert laufend neue Projekte. So zum Beispiel seit 2022 «In-Dipendenze». Das Projekt setzt sich mit der Technik-Abhängigkeit von Jugendlichen auseinander, organisiert Ausbildungen in Schulen zum Umgang Medien und Technik und begleitet Kinder und Eltern.