Berufsbildung für geflüchtete Palästinenser:innen
Der Libanon hat seit 2019 mit einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise zu kämpfen. Diese hat die herrschende Armut noch verschärft und viele Menschen in existenzielle Not gebracht. Die Kosten zur Deckung von Grundbedürfnissen wie Lebensmittel, Gesundheitsfürsorge und Wohnraum sind in die Höhe geschnellt, so dass es für Familien immer schwieriger wird, sich auch nur die notwendigsten Dinge zu kaufen. Viele Haushalte haben Schwierigkeiten, Zugang zu sauberem Wasser, Strom und angemessenen sanitären Einrichtungen zu erhalten. Seit 1948 leben viele Palästinenser:innen im Flüchtlingslager Ein El Hilweh und in der Stadt Saida. Da sie immer noch den Flüchtlingsstatus haben, werden sie auf dem Arbeitsmarkt rechtlich diskriminiert. Das Projekt unterstützt eine berufliche Qualifikation palästinensischer Geflüchteter in Branchen, in denen sie ein Einkommen erzielen können.
Projektteilnehmende:
Im Rahmen des Projekts werden 300 Personen eine Berufsausbildung und eine Schulung zur Verbesserung ihrer Beschäftigungsfähigkeit erhalten. Die meisten Teilnehmer:innen sind palästinensischer Herkunft, aber das Programm steht auch Libanes:innen und Syrer:innen offen, die in denselben Stadtvierteln leben.
Ziele:
Das Projekt ermöglicht besonders vulnerablen palästinensischen Geflüchteten eine Berufsausbildung. Es leistet damit einen Beitrag zur Verbesserung der sozioökonomischen Rahmenbedingungen für sie und die sie aufnehmenden Gemeinschaften.
Aktivitäten:
HEKS wird über seine lokale Partnerorganisation «Najdeh» ein Berufsbildungsprogramm in bestehenden Ausbildungszentren anbieten. 60 Teilnehmer:innen werden dort zu Coiffeur:innen/Schönheitspfleger:innen ausgebildet. Der Beruf ermöglicht den Teilnehmer:innen räumliche Flexibilität, da sie die Kund:innen auch in Privathäusern bedienen können. Somit haben sie eine Verdienstmöglichkeit, ohne das Risiko eines finanziellen Verlustes zur Deckung der Fixkosten. Weitere 60 Teilnehmer:innen werden zu Solartechniker:innen ausgebildet. Solarstrom wird im Libanon immer wichtiger, da das öffentliche Stromnetz nicht mehr funktioniert und Strom aus Generatoren sehr teuer geworden ist. Die Schulung von Frauen auf dem Gebiet der Solartechnik verschafft ihnen Zugang zu einem bisher von Männern dominierten Berufsfeld, stärkt sie in ihrer gesellschaftlichen Position und trägt somit zum sozialen Wandel bei. 300 Programmteilnehmende, einschliesslich der eben genannten, erhalten zudem eine Schulung ihrer Beschäftigungsfähigkeit, damit sie auf dem angespannten Arbeitsmarkt bestehen können.