Mit einem Bevölkerungsanteil von 16 Prozent und rund 1200 Kirchgemeinden ist die Reformierte Kirche in Ungarn (RKU) die zweitgrösste Religionsgemeinschaft des Landes und eine wichtige soziale Institution. Sie setzt sich für die Stärkung der Roma-Bevölkerung und für die Integration von Geflüchteten ein und nimmt so ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr. Im Rahmen der kirchlichen Zusammenarbeit pflegt HEKS seit Jahrzehnten Kontakt zur RKU und unterstützt sie in ihrem Einsatz für die Roma-Bevölkerung und für Geflüchtete. Im landesweiten Vergleich hat die Roma-Bevölkerung ein deutlich tieferes Bildungsniveau, hohe Armutsraten, schlechte Jobchancen und eine um 15 Jahre niedrigere Lebenserwartung. Zudem ist das Zusammenleben mit der Mehrheitsbevölkerung an manchen Orten sehr spannungsbeladen. Wie kaum eine andere Organisation haben die Kirchgemeinden der RKU das Potenzial, Brücken zwischen den Bevölkerungsgruppen zu schlagen und Spannungen abzubauen. HEKS unterstützt die reformierten Kirchgemeinden beim Aufbau von Projekten für Kinder und Jugendliche aus der Roma-Gemeinschaft in den Bereichen Bildung und Lebensführung. Das Bauen von Brücken ist auch im Umgang mit Geflüchteten und Migrant:innen wichtig. Denn die meisten Ungar:innen haben nur wenig Kontakt zu Menschen mit Migrationshintergrund. Ihre Wahrnehmung ist vom aufgeheizten öffentlichen Diskurs geprägt. Vor diesem Hintergrund will HEKS die RKU dabei unterstützen, Kirchgemeinden für die Situation von Geflüchteten zu sensibilisieren, Begegnungen zu ermöglichen und die Integration von Geflüchteten zu fördern.