HEKS leistet Nothilfe für die Betroffenen des Erdbebens in Syrien
Das heftige Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze hat Zerstörung und noch mehr Leid für die betroffenen Menschen verursacht. HEKS ist seit Jahren in den Erdbeben-Gebieten in Nordsyrien präsent und verfügt dort über kirchliche Partnerorganisationen. Diese konnten bereits wenige Stunden nach der Katastrophe erste dringend benötigte Nothilfemassnahmen einleiten. In einem ersten Schritt leistet HEKS humanitäre Hilfe für 1 Million Schweizer Franken.
Am frühen Morgen des 6. Februars erschütterte ein heftiges Erdbeben der Stärke 7,8 auf der Richterskala den Südosten der Türkei sowie Nordsyrien. Laut einer ersten vorläufigen Bilanz sind bereits über 4000 Tote und 15'000 Verletzte zu beklagen, tausende Gebäude sind eingestürzt. Besonders prekär ist die Situation in Syrien, das sich nach einem fast zwölfjährigen Konflikt ohnehin in einer anhaltenden humanitären Krise befindet.
Die laufenden Sanktionen und die fehlende Wiederaufbauhilfe der internationalen Gemeinschaft haben dazu geführt, dass viele Gebäude stark einsturzgefährdet sind und die Infrastruktur desolat ist. Die Wirtschaft liegt am Boden, die Stromversorgung ist ungenügend, ein Choleraausbruch kann seit Monaten nicht unter Kontrolle gebracht werden, und viele Syrer:innen leiden Hunger. Nun haben viele Menschen bei winterlichen Temperaturen keine Unterkunft mehr, da ihre Wohnungen nicht mehr bewohnbar sind.
Nothilfe in Aleppo und Kessab ist angelaufen
HEKS unterstützt in den betroffenen Gebieten in Nordsyrien seit mehreren Jahren intern Vertriebene und andere verletzliche Gruppen über kirchliche Partnerorganisationen. Diese konnten bereits wenige Stunden nach der Katastrophe erste Nothilfemassnahmen für Familien einleiten, die durch das Erdbeben ihr Zuhause verloren hatten oder Angst haben, in ihre beschädigten Häuser zurückzukehren. In Aleppo haben sowohl die armenisch-protestantische Kirche als auch die Nationale Evangelische Synode in Syrien und Libanon (NESSL) temporäre Unterkünfte in Betrieb genommen, in denen mehrere Hundert Menschen Wärme, Decken, Essen und Hygieneprodukte erhalten. Auch in Latakia im Nordwesten des Landes stellt die NESSL-Kirche Notunterkünfte für betroffene Familien bereit.
Darüber hinaus kann ein bereits laufendes Projekt der armenisch-protestantischen Kirche kurzfristig erweitert werden: In Aleppo und Kessab werden Erdbebenopfer mit Bargeld unterstützt, damit sie dringend benötigte Nahrungsmittel, Hygieneprodukte oder Decken kaufen können. In Aleppo erhalten besonders gefährdete Menschen darüber hinaus Zugang zu kostenloser medizinischer Versorgung.