Senegal, Region Thiès, Gemeinden Diender, Kayar, Keur Moussa, Yenne, Diass, Sindia und Popenguine-Ndayane

Kleinbauernfamilien vertreten ihre Interessen bei Bodenrecht

Für ländliche Kleinbauernfamilien hat das eigene Stück Land eine wichtige wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung. Ihr Landbesitz ist aber zunehmend durch private und staatliche Grossprojekte bedroht: Investor:innen eignen sich Ländereien an, für welche die lokale Bevölkerung keine offiziellen und im Grundbuch eingetragenen Landtitel besitzt. Auch die Dorfbevölkerung im HEKS-Projektgebiet läuft Gefahr, ihr Land zu verlieren: Der Ausbau des internationalen Flughafens und des Autobahnnetzes in der Region zieht Investor:innen an, die Bodenpreise steigen und werden durch Spekulationen von Immobilienfirmen zusätzlich befeuert. Die Dorfbewohner:innen versuchen, sich gegen den unberechtigten Zugriff auf ihr Land zu wehren. Damit sie ihre Interessen bei den richtigen Instanzen und in der richtigen Form vertreten können, müssen sie die Gesetze und ihre Rechte kennen.  

HEKS unterstützt sie dabei und fördert zudem eine partizipativeres Ressourcenmanagement im Projektgebiet, in dem die lokale Bevölkerung mehr Mitspracherecht geniesst. 

Projektteilnehmende:

Das Projekt arbeitet mit rund 5550 direkt beteiligten Personen. Frauengruppen, Jugendliche, Bauernfamilien und Mitglieder von dörflichen Basisgruppen. Auch Dorfchefs, Imame und lokale Regierungsbeamt:innen sind in das Projekt eingebunden. Indirekt kommt das Projekt rund 195000 Personen zugute, was der Bevölkerung des Interventionsgebietes entspricht. 

Ziele:

Hauptziel des Projekts ist es, dass die lokale Bevölkerung – Bauernfamilien, Frauengruppen, Jugendliche und Basisorganisationen – in der Lage ist, ihre Interessen bezüglich Zugang zu Land und Ressourcen gegenüber den Behörden geltend zu machen. Auch soll die lokale Bevölkerung enger in das lokale Ressourcenmanagement im Projektgebiet einbezogen werden und bei der Umsetzung von Reformen im Bereich Zugang zu Land und Ressourcen ein Mitspracherecht ausüben können.  

Auf lokaler Ebene unterstützt das Projekt die Vergabe von Landtiteln und bietet von Landnahme betroffenen Familien juristische Unterstützung an.  

Auf nationaler Ebene arbeiten die Projektpartner:innen eng mit bestehenden zivilgesellschaftlichen Akteur:innen zusammen, mit dem Ziel, aktuelle politische Reformen im Sinne der Kleinbauernfamilien zu beeinflussen. 

 

Aktivitäten:

Die lokale Bevölkerung, Entscheidungsträger:innen und Behördenvertreter:innen werden zu den geltenden gesetzlichen Bestimmungen im Bereich Zugang zu Land und Ressourcen geschult. Öffentliche Debatten, Plädoyer- und Protestaktionen sowie Radio- und Fernsehsendungen über das geltende Landrecht und anstehende Reformen sollen den Kleinbauernfamilien helfen, sich Gehör zu verschaffen.  

Im Projektgebiet wird die Einführung von partizipativen und transparenten Methoden des Ressourcenmanagements wie Zonenpläne oder Nutzungsvereinbarungen für öffentlich zugängliche Ressourcen gefördert.  

Das Projekt unterstützt die Kleinbauernfamilien auch bei der Registrierung ihrer Landparzellen beim Grundbuchamt und leistet juristischen Beistand im Falle von Landkonflikten. 

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Projektdetails
Projektverantwortung
Kaspar Akermann
Projektnummer
764.337

Projektdauer

2023
2026
Gesamtbudget
CHF 552 515
Partnerorganisationen
«Enda Pronat», «ACCES», FAPD (senegalesische Nichtregierungsorganisationen)
Kontakt

+41 44 360 88 10
projektdienst@heks.ch

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