HEKS unterstützt die Menschen im Ferlo dabei ein neues Gleichgewicht zu finden
Die Folgen des Klimawandels bringen die Lebensweise der Viehzüchterfamilien in der Ferlo-Savanne im Norden Senegals zunehmend aus dem Gleichgewicht. HEKS unterstützt insbesondere die Frauen dabei, das Heft in die Hand zu nehmen und mit neuem Wissen und gestärkten Kompetenzen ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Drei Frauen, drei Geschichten
Fatimata Ba
"Der Klimawandel macht mir Angst."
Die Geschichte von Fatimata Ba, der die zunehmende Trockenheit in Ferlo Sorgen bereitet.
Lassen Sie sich von diesem HEKS-Film mitnehmen nach Senegal, in die faszinierende und farbenfrohe Welt der Fulbe-Viehzüchter:innen und begleiten Sie die Protagonistin Oumou Sow, die sich engagiert und kreativ für die Zukunft ihrer Familie einsetzt.
Der Ferlo
Die dünn besiedelte, 70'000 Quadratkilometer grosse Ferlo-Savanne gehört klimatisch zur Sahelzone. Es ist eine der ärmsten Regionen Senegals: Es mangelt an öffentlicher Infrastruktur wie Schulen, Gesundheitsversorgung oder Elektrizität. Pro Jahr gibt es hier gerade einmal rund 30 Regentage mit etwa 300 Millimeter Niederschlag und das nur während der Regenzeit im Winter. Die natürliche Vegetation erlaubt kaum landwirtschaftliche Aktivitäten und die lokale Bevölkerung lebt überwiegend von der Viehzucht und vom Kleinhandel.
Die Fulbe
Die Fulbe sind ein Hirtenvolk, das in weiten Teilen Westafrikas lebt. Im Ferlo betreiben sie traditionell eine halbnomadisierende Viehwirtschaft: In der Regenzeit ist die Savanne mit grünem Gras bedeckt und die Kühe, Schafe und Ziegen der Fulbe finden viel Futter. Je länger die Regenzeit zurückliegt, umso karger werden die Weidegründe. Wenn sich dann gar kein Gras mehr finden lässt, ziehen die Fulbe mit ihren Familien und Herden in den Süden Senegals, wo das Vieh die abgeernteten Äcker der Bauern abweiden kann und diese gleichzeitig düngt. Zu Beginn der Regenzeit kehren die Fulbe mit ihren Tieren wieder in den Ferlo zurück.
Christian Bobst
Der Klimawandel
Die Sahelzone wurde in den vergangenen Jahren immer wieder von extremen Dürreperioden heimgesucht. Auch in Ferlo sind die Auswirkungen des Klimawandels spürbar: Die Regenzeit beginnt jedes Jahr später und die Niederschläge fallen spärlicher. Die Hitze wird extremer. Die Natur passt sich an: Dornensträucher und invasive Gräser, die die Tiere nicht fressen, breiten sich aus. Aufgrund der Trockenheit und zunehmend degradierten Weideflächen ist die ehemals an die klimatischen Bedingungen angepasste Lebens- und Wirtschaftsweise der Fulbe in Ferlo zunehmend aus dem Gleichgewicht geraten.
Christian Bobst
Das HEKS-Projekt
HEKS ist schon seit 25 Jahren gemeinsam mit der senegalesischen Partnerorganisation CERFLA in Ferlo aktiv. Das Projekt arbeitet mit den Mitgliedern von lokalen Basis- und Frauenorganisationen sowie Viehzüchtervereinigungen und den lokalen Behörden zusammen. Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Bevölkerung, ihr Einkommen zu verbessern und sie widerstandsfähiger zu machen gegen klimatische und wirtschaftliche Schocks. Dies etwa durch den Aufbau von Kompetenzen und die Vermittlung von Wissen für eine verbesserte Verarbeitung und Vermarktung lokaler Produkte. Gleichzeitig strebt CERFLA Verbesserungen auf struktureller Ebene an und setzt sich auf politischer Ebene für den Erhalt der Wanderviehzucht in Senegal und für eine nachhaltige, konfliktfreie und faire Nutzung der natürlichen Ressourcen in Ferlo ein.
Ihre Spende kann nicht verhindern, dass der Klimawandel die ärmsten Länder am härtesten trifft, aber Ihre Spende gibt den Menschen neue Perspektiven.