Ernährungssicherheit durch nachhaltige Landwirtschaft
In Ost-Gojjam haben die Menschen mit Bodenerosion und hoher Nahrungsmittelunsicherheit zu kämpfen. Dies ist auf die starke, durch den Klimawandel bedingte Trockenheit zurückzuführen. Zudem gibt es kaum Arbeit und auch der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen ist teilweise stark erschwert. Das Projekt soll durch den Aufbau von einkommensgenerierenden Tätigkeiten (Landwirtschaft, Ziegen- und Geflügelzucht) und die Stärkung von zivilen Bauernorganisationen die Projektteilnehmenden bei der Verbesserung ihrer Ernährungssicherheit unterstützen. In der weiteren Projektphase werden nebst den vier bisherigen Kebeles (Dorfeinheit in Äthiopien), in welchen das Projekt bereits implementiert ist, drei neue Kebeles in das Projekt miteinbezogen.
Projektteilnehmende:
Insgesamt nehmen 5050 Haushalte an den Projektaktivitäten teil, 2530 davon sind Haushalte, die von Frauen geführt werden und deshalb in besonderem Masse von gesellschaftlicher Marginalisierung betroffen sind. Indirekt profitieren zahlreiche Bewohner:innen, die in der Umgebung der Projektaktivitäten leben, von den Nahrungsmittelerzeugnissen des Projekts.
Ziele:
Ziel ist es, die Ernährung der Projektteilnehmenden zu sichern sowie die natürlichen Ressourcen für Landwirtschaft und Viehzucht zu verbessern. Ein weiteres Ziel besteht darin, die Entwicklung der Gemeinschaften vor Ort nachhaltig zu stärken.
Aktivitäten:
Es werden Schulungen in Agrarökologie und ökologischer Landwirtschaft (Kompost, Ungezieferschutz, Pflanzenschutz) organisiert. Landwirt:innen werden bei der Herstellung von Kompost unterstützt und erhalten verbessertes Gemüsesaatgut und Futtersaatgut. Bewässerungstechnologien werden gefördert und die Haushalte in agro-ökonomischen Bewässerungspraktiken geschult. Nach speziellen Auswahlkriterien identifizierte Haushalte erhalten Schafe, Ziegen und Hühner. Honigerzeugende Unternehmen werden fünf Tage lang über Imkereimanagement geschult und mit Bienenfutter und Ausrüstung ausgestattet. Wasserstellen und Rohrleitungen werden an sechs Quellen installiert. Wasserkomitees werden für deren Betrieb und Wartung geschult. Weiter werden Schulungen in Agrarökologie, Forstwirtschaft und Baumpflanzung durchgeführt. Eine kommunale Baumschulte und zwölf private Baumschulen werden bei der Produktion von Baumsetzlingen unterstützt. Brennstoffsparende Öfen verringern die Abholzung und die Arbeitsbelastung. Geschädigte Landsflächen werden mit biologischen Schutzmassnahmen behandelt.
Für das Ziel der Gemeinschaftsentwicklung werden Aktionspläne ausgearbeitet. Diese beinhalten die Friedenssicherung zwischen den Kebeles, die Förderung der Alphabetisierung, die Moderation von Workshops zu landwirtschaftlichen Innovationen, Konfliktlösung, Gleichstellung der Geschlechter und frühe Heirat.