Landrechte und Lebensgrundlagen für Kleinbauernfamilien
Der Kokaanbau und seine Verarbeitung sind in den meisten Gemeinden von Magdalena Medio weit verbreitet. Die Gründe dafür sind hohe soziale Ausgrenzung der Kleinbauernfamilien, politische Instabilität und die mangelhafte Umsetzung des Friedensabkommens zwischen der Regierung und der FARC-Guerilla. Die bereits in der vorangegangenen Phase erzielten Fortschritte sollen durch die Weiterführung des Projekts langfristig erhalten bleiben. Dabei steht die Förderung der freiwilligen Bekämpfung von Kokaanbau im Mittelpunkt, da diese eine nachhaltigere Wirkung hat als die erzwungene Beseitigung. Das Projekt wird sich mit den produktiven und kommerziellen Aspekten des Reis- und Kräuteranbaus befassen und die Arbeit im Rahmen der gemeinschaftlichen Schutzabkommen verstärken.
Projektteilnehmende:
Am Projekt nehmen 1’850 Personen teil. Die Auswirkungen des Projekts erreichen aber weit mehr Menschen, nämlich etwa ein Viertel der Bevölkerung (ca. 7’250 Menschen) der Region Zona de Reserva Campesina.
Ziele:
Gesamtziel des Projekts ist es, einen Beitrag zur Schaffung eines umfassenden, stabilen und dauerhaften Friedens zu leisten. Weitere Ziele sind die Stärkung nachhaltiger Produktionssysteme als wirtschaftliche Alternative zum illegalen Anbau von Kokapflanzen und die Verbesserung der gemeinschaftlichen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen.
Aktivitäten:
Der Reis- und Kräuteranbau soll gefördert werden. Dazu erhalten die Projekt-Teilnehmenden Schulungen im Bereich Anbautechnik und Finanzen sowie beim Verkauf der Produkte. Im Zentrum des Projekts stehen die Ernährungssicherheit, der Umweltschutz, sowie Sicherheit und Wohlergehen der Produzent:innen und Mitarbeitenden. Zusätzlich sollen zwölf Solidaritätsfonds erweitert werden, um ein Spar- und Kreditsystem zu schaffen, welches von jedem Gebiet einzeln verwaltet wird.
In einem nächsten Schritt sollen durch eine Marketingstrategie potentielle Kund:innen erreicht und für den Kauf der Produkte gewonnen werden. Gemeinden, Bauernmärkte und Fachgeschäfte in Barrancabermeja und Bucaramanga werden dabei miteinbezogen. Zum Schutz der Umwelt werden staatliche und nichtstaatliche Strategien zur Bewahrung von Ökosystemen (Feuchtgebiete, Naturwälder) entwickelt. Die bereits bestehenden, gemeinschaftlichen Schutzvereinbarungen sollen gestärkt und wirksam gemacht, sowie die Dörfer vernetzt werden. Die Beteiligung der Landjugend an Szenarien, welche die politische Verteidigung des Gebietes zum Ziel haben, soll gefördert werden.
Darüber hinaus wird eine Strategie entwickelt, um die Gemeinschaftsabkommen rechtlich abzusichern. Die in den prioritären Ökosystemen festgestellten Konflikte werden auf Regierungs- und institutioneller Ebene behandelt.