Wasserflussdiagramme

Für ein besseres Verständnis städtischer Wasserströme

Wassermangel und -verschmutzung sind Themen von stetig wachsender Bedeutung. Deshalb wird ein nachhaltiges, inklusives Wassermanagement immer wichtiger. Um hier einen Beitrag zu leisten, beteiligte sich HEKS zusammen mit dem «Wasserforschungsinstitut der ETH Zürich (EAWAG) und weiteren Akteuren an der Erarbeitung des sogenannten «Wasserflussdiagramms» (WFD).

Das WFD ist ein einfaches, visuelles Instrument für ein besseres Verständnis städtischer Wasserströme. Es stellt alle Wasserflüsse innerhalb eines definierten Bereiches dar, von der Quelle über die Aufbereitung und Nutzung bis zum Abwasser. Es verknüpft dabei natürliche und menschliche Systeme sowie Angebot und Nachfrage miteinander und macht Gerechtigkeits- und Umweltfragen sichtbar. So können die verschiedenen Interessensvertreter: innen, z.B. Gemeindeverwaltung oder Wasserwerke, aber auch die breite Öffentlichkeit und Akteure der Zivilgesellschaft, auf einfache Weise erkennen, wo in «ihrem» Wassersystem der grösste Handlungsbedarf besteht und entsprechend Schritte für verbesserte Wasserbewirtschaftung und Managementpraktiken einleiten.
 
 

Praxistest im globalen Süden

HEKS erprobt das WFD in der Praxis, um zur kontinuierlichen Verbesserung dieses vielversprechenden Arbeitsinstruments beizutragen. So kommt das WFD bereits im Rahmen der HEKS-Projektarbeit in Brasilien zum Einsatz und wurde beispielsweise für die Stadt Rio Pardo de Minas entwickelt. Auch auf anderen Kontinenten soll das Instrument nun zum Einsatz kommen: Am diesjährigen World Water Forum (WWF) in Dakar stellt HEKS, zusammen mit EAWAG, DEZA und Helvetas das vielversprechende Instrument vor und plant, mit dem HEKS-Büro vor Ort auch für eine senegalesische Stadt ein WFD zu erarbeiten.

«Mit dem Wasserflussdiagramm haben wir die Möglichkeit, auf sehr partizipative Weise ein nützliches Instrument zu entwickeln, um wichtige Daten zur Wassersituation zu erhalten», sagte Kar Heuberger, Themenbeauftragter Wasser bei HEKS. «Eine solch gemeinsames Engagement ist eine Chance, Allianzen zwischen verschiedenen Akteuren zu bilden, die den Zugang zu Wasser verbessern wollen.»

Mehr erfahren...