Nothilfe Dürre in Äthiopien
HEKS
Äthiopien

Krisenbewältigung und Aufbau von Widerstandsfähigkeit

Landesprogramm Äthiopien

In Äthiopien leistet HEKS lebensrettende Hilfe für Menschen, die von Krisen betroffen sind, und unterstützt gefährdete Gemeinschaften dabei, ihre Lebensgrundlagen zu verbessern und ihre Präventionsfähigkeiten und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Schadensereignissen zu stärken, die durch den Klimawandel oder Konflikte verursacht werden. 

Übersicht

Äthiopien ist ein Land, das von starken Kontrasten und Extremen geprägt ist. Mit mehr als 120 Millionen Einwohnern ist es das zweitgrösste Land auf dem afrikanischen Kontinent. Das Land hat durch immer wiederkehrende schwere Dürren und Hungersnöte weltweite Aufmerksamkeit erregt. Obwohl Äthiopien laut UN-Statistiken eines der ärmsten Länder der Welt ist und die Hälfte seiner Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze lebt, hat das Land ein bemerkenswertes Wirtschaftswachstum zu verzeichnen, das in den letzten Jahren über zehn Prozent pro Jahr lag.

Die politische Situation in Äthiopien hat sich stark verändert, was einerseits zu Reformen, andererseits aber auch häufig zu Instabilität führte. Das Land steht vor allem vor der Herausforderung einer sehr grossen Zahl von Binnenvertrieben, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung leben in ländlichen Gebieten und betreiben zur Deckung des Lebensunterhalts überwiegend Getreideanbau und Viehzucht.

Äthiopien verfügt über reichhaltige Ressourcen wie fruchtbare Böden, reichlich Wasser, einen grossen Wissensschatz und tief verwurzelte kulturelle Traditionen. Doch Probleme wie schwindende Agrar- und Weideflächen, ungenutzte Wasserressourcen und zu wenig nachhaltige Anbaumethoden haben Armut, Ernährungsunsicherheit, den Verlust der biologischen Vielfalt und Konflikte verschärft. Äthiopien steht bei der Bewältigung dieser Herausforderungen an einem kritischen Punkt seiner Entwicklung. 

Ziele, Schwerpunkte und Aktivitäten

HEKS ist seit 1972 in Äthiopien tätig und unterstützt Gemeinschaften bei der Bewältigung von Krisen, der Förderung nachhaltiger Lebensgrundlagen und der Stärkung des sozialen Zusammenhalts. Gemeinschaften sollen in ihrer Resilienz gegenüber Krisen gestärkt werden und so nachhaltige Lebensgrundlagen aufbauen können.

Dabei geht die Stärkung der Resilienz gegenüber Klima- und Katastrophenrisiken über die blosse Bewältigung von Schadensereignissen hinaus; ebenso geht es darum, die Ursachen für die Krisenanfälligkeit anzugehen. Dazu gehört die Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Systeme und Strukturen, die die Grundlage der Gemeinschaften bilden. Die Projekte werden in Partnerschaft mit einer Vielzahl von Interessengruppen durchgeführt, darunter Gemeinschaftsgruppen, Regierungsbehörden, lokale und internationale Organisationen, der Privatsektor sowie Forschungsinstitute.

In Äthiopien verfügt HEKS über ein qualifiziertes, engagiertes Team, das mit der lokalen Kultur bestens vertraut ist, die Landessprache fliessend beherrscht und das Vertrauen der Bevölkerung geniesst. Sein Fokus liegt auf den unterversorgten Gebieten, in denen die dort lebenden Menschen mit extremer Armut und Vulnerabilität zu kämpfen haben. HEKS verfolgt einen auf die lokale Bevölkerung ausgerichteten Ansatz, der auf deren spezifischen Bedürfnisse und Gegebenheiten zugeschnitten ist.

Das HEKS-Landesprogramm in Äthiopien integriert humanitäre Massnahmen, die sich auf den Zugang zu Wasser, die Überwindung von Ernährungsunsicherheit und den Zugang zu Unterkünften und Schutzdiensten konzentrieren, mit Projekten, die den Zugang zu Märkten und Finanzdienstleistungen, die nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen und geschlechtsspezifische Initiativen in den Vordergrund stellen. Im Rahmen des Triple-Nexus-Ansatzes – also der Verknüpfung von humanitärer Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit und Friedensförderung – arbeitet HEKS mit lokalen Gemeinschaften zusammen, um die friedliche Koexistenz in deren jeweiligem Umfeld zu verbessern.

HEKS in Äthiopien
Karl Heuberger

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