Politische und wirtschaftliche Mitsprache für ethnische Minderheiten
Georgien weist die grösste ethnische Diversität im Südkaukasus auf. Obwohl die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen die Förderung von Minderheiten vorsehen, sind insbesondere die aserbaidschanischen und armenischen Gemeinschaften nach wie vor stark isoliert und können kaum am politischen, gesellschaftlichen und sozialen Leben der Mehrheitsgesellschaft teilnehmen. Ihre Kenntnisse der georgischen Sprache sowie der Zugang zu Informationen werden durch die fehlende Inklusion beschränkt. HEKS will die Kompetenzen und Kapazitäten von zivilgesellschaftlichen Organisationen fördern, die sich in den Regionen Niederkartlien und Samzche-Dschawachetien für die sozio-ökonomische Selbstbestimmung und politische sowie gesellschaftliche Beteiligung von ethnischen Minderheiten einsetzen.
Begünstigte:
Vom Projekt profitieren ethnische Minderheiten sowie indirekt die rund 600’000 Einwohner:innen der beiden ausgewählten Regionen im Süden des Landes.
Ziele:
Männer und Frauen aus ethnischen Minderheiten sollen auf Gemeindeebene dank Unterstützung formeller und informeller zivilgesellschaftlicher Organisationen Einfluss auf die Entwicklung und Überwachung von Programmen und Budgets nehmen können. Dank evidenzbasierten Advocacy-Kampagnen schaffen es diese Organisationen, in einem politischen Dialog eine integrativere und geschlechtersensible Politik zu Gunsten von Minderheiten anzuregen. Damit sich den Minderheiten auch in ökonomischer Hinsicht bessere Chancen bieten, will das Projekt zudem eine innovative Unternehmensentwicklung in der Region anstossen.
Aktivitäten:
Um die politische Beteiligung von Minderheiten auf lokaler Ebene zu stärken, werden zivilgesellschaftliche Gruppen und Aktivist:innen in den Bereichen ethnische und geschlechtsspezifische Gleichstellung, Nichtdiskriminierung und Menschenrechtsbeobachtung geschult. Zusammen bauen sie so Kapazitäten auf, die es den Minderheiten erlauben, politische Vorgänge zu analysieren und ihre Interessen gegen aussen zu vertreten.
Lokale Behörden werden darauf sensibilisiert, eine partizipative und geschlechtersensible Haushaltsplanung zu implementieren. Die Akteur:innen treten in Dialogworkshops miteinander in Kontakt, um gemeinsame Strategien und Aktivitäten zu entwickeln, damit die Anliegen von Minderheiten stärker Gehör finden.
Auf regionaler Ebene werden Diskussionsforen sowie der Dialog zwischen Zivilgesellschaft, politischen Parteien und Behörden gefördert. Dabei werden die Rechte von ethnischen Minderheiten und insbesondere deren Zugang zu Informationen thematisiert. Für letzteres holt das Projekt auch die Medien und Journalist:innen mit ins Boot.
Im Bereich der wirtschaftlichen Förderung werden die Vorteile einer umfassenden Freihandelszone (DCFTA) für Minderheiten und lokale Unternehmen aufgezeigt, massgeschneiderte Dienstleistungen für bestimmte exportorientierte Unternehmen entwickelt und ausgewählte landwirtschaftliche Kleinbetriebe finanziell und logistisch unterstützt.