Grenzüberschreitende Friedensförderung im Südkaukasus
Der Südkaukasus ist historisch gesehen ein Schauplatz konkurrierender Interessen umliegender Grossmächte. In Armenien, Aserbaidschan und Georgien hallen diese Konflikte bis heute nach. Der älteren Generation fehlt es an Friedensvisionen und Jugendliche, vor allem in ländlichen Gebieten, haben kaum wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten. In diesem Projekt wird in einem Begegnungsraum für georgische, armenische und aserbaidschanische Jugendliche eine Atmosphäre des Dialogs für eine Zukunft des friedlichen Zusammenlebens geschaffen. So können Vorurteile abgebaut und Erfahrungen ausgetauscht werden. Auf einer weiteren Ebene können Lehrkräfte und religiöse Führungspersonen ihr Bewusstsein für Konflikttransformation und Friedensförderung schärfen. Durch die Gründung einer regionalen Plattform für Konflikttransformation, Kurse an Universitäten und internationalen Konferenzen sollen auch auf gesellschaftspolitischer Ebene friedensfördernde Massnahmen gestärkt werden.
Begünstigte:
Zur Zielgruppe gehören rund 1200 Jugendliche armenischer, georgischer, aserbaidschanischer und abchasischer Herkunft sowie 100 Lehr- und religiöse Führungspersonen. Im Rahmen von regionalen Konferenzen und Universitätskursen werden zudem mehr als 1200 Expert:innen, Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Organisationen, Entscheidungsträger:innen und Politiker:innen aktiv in den Prozess der Friedensförderung eingebunden.
Ziele:
Das übergeordnete Ziel besteht in der aktiven Beteiligung einer Kerngruppe junger Menschen, zivilgesellschaftlicher Organisationen, Meinungsführer:innen und Lehrer:innen am Friedensprozess und der Verkündung von Friedensbotschaften. Innerhalb dieses Prozesses sollen sich junge Menschen mit der Kultur der anderen Teilnehmer:innen vertraut machen und so negative Stereotypen und Konfliktpotential abbauen. Auch Personen, welche die Meinungsbildung beeinflussen können, sollen ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Konflikttransformation und Friedensförderung erweitern, um danach eine Führungsrolle in der Vermittlung von friedlicher Koexistenz zu übernehmen. Das Projekt möchte auch Expert:innen, Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Organisationen, Entscheidungsträger:innen und Politiker:innen einbinden, um sie zur Ergreifung praktischer Schritte im Bereich Friedensförderung zu ermutigen.
Aktivitäten:
In der aktuellen Projektphase sollen Massnahmen auf drei Ebenen durchgeführt werden:
Einerseits dienen organisierte Treffen und Jugendlager für eine Kerngruppe von georgischen, armenischen und aserbaidschanischen Jugendlichen der Überwindung von Vorurteilen. Nach den Schulungen und Begegnungen werden sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen in ihren jeweiligen Gemeinschaften weitergeben und die Ideen des Friedens verbreiten.
Des Weiteren soll das Bewusstsein von Führungspersonen wie Lehrkräften und religiösen Verantwortlichen für die Bedeutung von Konflikttransformation und Friedensförderung geschärft werden. Diese Personen dienen danach als Multiplikator:innen, die eine breitere Öffentlichkeit für die Wichtigkeit des Friedens sensibilisieren. Am Ende des Projektes sprechen die religiösen Verantwortlichen eine gemeinsame Friedenserklärung aus.
Um auch auf gesamtgesellschaftlicher Ebene Einfluss zu erwirken, wird eine regionale Konflikttransformations-Plattform gegründet, in der Politiker:innen, zivilgesellschaftliche Organisationen, Medienvertreter:innen und Meinungsführer:innen aus Armenien, Georgien, und Aserbaidschan teilnehmen. Dabei wird über die politische Situation in der Region diskutiert und es werden die unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Gesellschaften beleuchtet. Auch internationale Erkenntnisse zu Friedensförderung werden herangezogen, um gemeinsam eine Friedensvision zu entwickeln. Zudem werden Kurse zum Thema Konflikttransformation an Universitäten durchgeführt und Konferenzen mit Beteiligung internationaler Expert:innen organisiert.