Mit gezielter Bewässerung und klimaresistenter Landwirtschaft dem Klimawandel trotzen
Überschwemmungen, Dürren, Hitzewellen und unregelmässige Regenfälle nehmen in Kambodscha von Jahr zu Jahr zu. Da fast 80 Prozent der kambodschanischen Bevölkerung in ländlichen Gebieten und von der Landwirtschaft leben, ist deren Resistenz gegen den Klimawandel von existenzieller Bedeutung. Kambodschas Resilienz gegen klimatische Veränderungen ist indessen bislang sehr gering. Gründe dafür sind die überwiegend agrarische Wirtschaft, die bescheidenen personellen und finanziellen Ressourcen, unzureichende Infrastrukturen und der begrenzte Zugang zu Technologien. Was die Anfälligkeit und Bereitschaft zur Anpassung an den Klimawandel angeht, liegt Kambodscha im globalen Vergleich auf dem 149. Platz von 180 Ländern. Frauen und marginalisierte Gruppen sind am stärksten vom Klimawandel betroffen. Der Anteil der Bevölkerung, der unterhalb der nationalen Armutsgrenze lebt, hat sich während der COVID-19-Pandemie auf fast 20 Prozent verdoppelt.
Projektteilnehmende:
Am Projekt beteiligt sind rund 15 000 Kleinbauern-Familien und vulnerable Gemeinschaften in vier Provinzen.
Ziele:
Das Projekt hat zum Ziel, durch agroökologische Anbaumethoden die Resilienz von kleinbäuerlichen und vulnerablen Gemeinschaften gegenüber dem Klimawandel zu erhöhen. Dank verbesserten Bewässerungstechniken können Kleinbauernfamilien ihre Erträge und damit ihr Einkommen steigern. Mit dem Einsatz agroökologischer, an die neuen klimatischen Bedingungen angepasster Methoden und Technologien sind sie besser gegen Überschwemmungen und Dürren gewappnet.
Aktivitäten:
Kleinbauern und -bäuerinnen werden darin unterstützt, ihre Kenntnisse über zukunftsfähige Bewässerungsinfrastrukturen zu erweitern und nachhaltige Prozesse zu deren Finanzierung zu etablieren. Im Projekt eingebunden sind zudem Wassernutzungskomitees für Landwirt:innen, die das Ministerium für Wasserressourcen und Meteorologie ins Leben gerufen hat. In Zusammenarbeit mit den Behörden der vier Provinzen und den Gemeinden sollen zudem bereits bestehende Frühwarnsysteme für Wetterextreme verbessert und ausgebaut werden.
Unternehmen, die auf dem Gebiet der klimaresilienten Landwirtschaft tätig sind, werden dazu motiviert, sich stärker an den Bedürfnissen von kleinbäuerlichen Produzent:innen zu orientieren und diesen den Zugang zu ihren Produkten und Dienstleistungen zu erleichtern. Im Gegenzug können die Unternehmen im Projektgebiet zusätzliche Kund:innen gewinnen. Auf diese Weise sind sowohl bereits etablierte als auch neue Akteur:innen des Privatsektors in der Lage, erschwingliche und praktikable Bewässerungsmethoden sowie angepasste agroökologische Technologien anzubieten. Alle diese Massnahmen werden von verschiedenen Forschungsorganisationen, privatwirtschaftlichen Einrichtungen und Universitäten fachlich begleitet. Auch mit dem Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei und dem Ministerium für Wasserressourcen und Meteorologie wird eng zusammengearbeitet.