Programm Israel/Palästina

HEKS will in Israel/Palästina einen Frieden fördern, der auf Gerechtigkeit und der Einhaltung der Menschenrechte basiert. HEKS stärkt die Akteure der Zivilgesellschaft, die sich mit gewaltfreien Mitteln für die Überwindung der bestehenden Konflikte und der Ungleichheit einsetzen, und fördert den Schutz der Zivilbevölkerung.

Übersicht

In einer Region, in der das Leben von langjährigen Konflikten geprägt ist, will HEKS einen Frieden fördern, der auf Gerechtigkeit und der Einhaltung der Menschenrechte basiert. Starke Einschränkungen der Rechte der Zivilbevölkerung sind eine Folge des Konflikts, verhindern aber gleichzeitig eine dauerhafte Friedenslösung. Sowohl innerhalb Israels wie im von Israel besetzten Westjordanland gibt es grosse Bevölkerungsgruppen, deren Zugang zu Land eingeschränkt ist oder die von Enteignungen und der Zerstörung ihrer Häuser bedroht sind. In Gaza ist die Lage nach mehreren Kriegen nach wie vor für einen Grossteil der Bevölkerung sehr schwierig, trotz Wiederaufbau fehlt es in weiten Gebieten an Wohnraum. HEKS und seine palästinensischen und israelischen Partnerorganisationen setzen mit ihrer Arbeit an den Ursachen für diese Diskriminierungen an, indem sie sich z.B. für ein gerechtes Planungssystem einsetzen und Alternativen erarbeiten, welche die Bedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen berücksichtigen.
Besonders betroffen sind die über zwei Millionen Flüchtlinge und intern Vertriebenen, die heute in den besetzten palästinensischen Gebieten und in Israel leben, ebenso die rund drei Millionen Palästina-Flüchtlinge in den umliegenden Ländern. Die meisten von ihnen sind Nachkommen jener Flüchtlinge, die 1948 und 1967 ihre Dörfer verlassen mussten und bis heute auf eine dauerhafte Lösung des Konfliktes warten.
In den letzten Jahren hat zudem sowohl in Israel wie im besetzten Palästina der Druck auf zivilgesellschaftliche Organisationen und Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger zugenommen. HEKS und seine Partner setzen sich gegen die Einschränkung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit ein und tragen mit Vernetzung, internationaler Begleitung und gezielter Informationsarbeit zum Schutz der betroffenen Zivilbevölkerung bei.

Vision

Unabdingbar für eine dauerhafte Lösung des Konflikts ist die Einhaltung internationalen Rechts. HEKS geht davon aus, dass nur eine langfristige Lösung des Konfliktes, welche die systematische Diskriminierung beendet und sowohl Palästinensern wie Israelis das Recht auf Selbstbestimmung und Staatlichkeit garantiert, die Basis einer nachhaltigen Entwicklung bilden kann.
HEKS unterstützt und fördert gewaltlose Methoden, um Ungerechtigkeiten und Diskriminierung anzugehen und verurteilt jegliche Gewalt gegen Zivilpersonen, unabhängig davon ob sie sich gegen Israelis oder PalästinenserInnen richtet. HEKS ist überzeugt, dass die heute verbreitete Logik von «entweder wir oder die Anderen» auf beiden Seiten überwunden werden muss. Die Rechte der PalästinenserInnen zu respektieren, heisst nicht, die Rechte der Israelis zu verletzen. Recht auf Selbstbestimmung der PalästinenserInnen kann anerkannt werden, ohne das Recht auf Selbstbestimmung des jüdischen Volkes in Frage zu stellen. HEKS respektiert und anerkennt das Existenzrecht und das Recht auf Selbstbestimmung beider nationaler Bevölkerungen.

Ziele, Schwerpunkte und Aktivitäten

HEKS will zu einer nachhaltigen, auf internationalem Recht basierenden Konflikttransformation beitragen. Im Rahmen des Projektes «Open Forum» stärkt HEKS zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich mit gewaltlosen Mitteln für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen. HEKS konzentriert sich bei seiner Arbeit auf den Zugang zu Land, was auch Aspekte wie eine zumutbare Wohnsituation für alle, die Rechte der Flüchtlinge oder die Handlungsfreiheit zivilgesellschaftlicher Organisationen beinhaltet. Im Rahmen des «Open Forums» sollen gerechte Alternativen zu ungerechten Praktiken erarbeitet werden, damit der Zugang zu Land, sowie die Partizipation am öffentlichen Raum für alle garantiert ist.

Betroffene Gemeinschaften stärken und schützen: HEKS und seine Partner unterstützen die Selbstorganisation von Dörfern und Gemeinschaften, deren Zugang zu Land eingeschränkt ist oder die von Enteignung und der Zerstörung ihrer Häuser bedroht sind. Durch Schulungen und Aufklärungsarbeit lernen die Zielgruppen ihre Rechte kennen und können ihre Bedürfnisse formulieren und einfordern. Dazu organisieren sie sich in Allianzen mit lokalen und internationalen Partnern. HEKS und seine Partner tragen zum Schutz der Zivilbevölkerung bei, zum Beispiel mit der Begleitung durch internationale MenschenrechtsbeobachterInnen des Ökumenischen Begleitprogramms ­(EAPPI).
Die israelische, palästinensische und internationale Zivilgesellschaft informieren und aufzeigen, dass ein gleichberechtigtes Zusammenleben möglich ist: Durch die zunehmende Abriegelung der verschiedenen Gebiete gibt es immer weniger direkten Kontakt zwischen Israelis und Palästinensern. In Israel haben viele Menschen keine Vorstellung davon, wie der Alltag in den besetzten Gebieten aussieht und mit welchen Schwierigkeiten die Palästinenser tagtäglich zu kämpfen haben. Viele PalästinenserInnen wiederum kennen Israelis nur als Soldaten oder Siedler. Die Partnerorganisationen sensibilisieren die Öffentlichkeit und klären über Rassismus und Diskriminierung auf, thematisieren die ungelöste Flüchtlingsproblematik oder die Militarisierung der Gesellschaft. Sie arbeiten menschenrechtsbasierte Lösungsansätze aus, um sie in beiden Gesellschaften und auch auf internationaler Ebene zu diskutieren.
Zuständige Behörden und Entscheidungsträger von rechtsbasierten Lösungen überzeugen. Langfristig ist es ein Ziel von HEKS und seine Partnerorganisationen, auch auf die Behörden und Entscheidungsträger Einfluss zu nehmen. Ein wichtiges Thema ist nach wie vor die ungelöste Situation der palästinensischen Flüchtlinge, die vor allem in Israel stark tabuisiert ist. Ohne die Anerkennung des Unrechts der Vertreibung und eine gemeinsame Erarbeitung einer Lösung ist aber eine nachhaltige Friedenslösung kaum möglich.

HEKS leistet Nothilfe

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