Agrarökologie ist auch immer gesellschaftspolitische Bewegung
Mitwirken und Mitbestimmen im Betrieb schaffen Wertschätzung, Verständnis und Identifikation.
Agrarökologie ist für uns – wie für viele – klar politisch, denn es geht um nichts weniger als die Umgestaltung unserer Gesellschaft und Wirtschaft.
Doch damit nicht genug. Als Genossenschaft setzten wir uns von «meh als gmües» zivilgesellschaftlich und politisch dafür ein, dass die Beziehungen zwischen allen entlang der Wertschöpfungskette von Lebensmitteln fair und solidarisch werden: Von den in der Landwirtschaft angestellten Personen, über die Verarbeitung, Logistik und den Handel, bis zu den Läden, Restaurants, Kantinen und schlussendlich den Haushalten und Endkonsument:innen. Wir sind Teil einer sozialen Bewegung, in unserer Region (Beispiel: Ernährungsforum Zürich), der Deutschschweiz (Beispiel: Solawi-Netzwerk Deutschschweiz), der Schweiz (Beispiel: Agroecology works!), und global (Beispiel: URGENCI und La Via Campesina). Agrarökologie ist für uns – wie für viele – klar politisch, denn es geht um nichts weniger als die Umgestaltung unsere Gesellschaft und Wirtschaft, damit diese endlich fair, solidarisch und enkeltauglich werden und dass gesunde Lebensmittel produziert werden.
Meine Erfahrungen bei «meh als gmües» zeigen: Agrarökologie beinhaltet neben der ökologischen Produktion von gesunden und vielfältigen Lebensmitteln auch faire und würdige Arbeitsbedingungen und Handelsbeziehungen. Schlussendlich geht es bei Agrarökologie um Ernährungssouveränität, also darum ein selbstbestimmtes Ernährungssystem zu schaffen, in dem in erster Linie Menschen – nicht Konzerne oder Handelsabkommen – entscheiden können, was sie essen und wie und wo ihre Nahrungsmittel produziert werden. In diesem Sinne ist Agrarökologie immer auch eine gesellschaftspolitische Bewegung. Dank der Agrarökologie kann das Landwirtschafts- und Ernährungssystem, das derzeit für bis zu 40 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgase verantwortlich ist, vom Mitverursacher zu einem wichtigen Teil der Lösung in der Klimakrise werden.