Wieder mit der Natur in Einklang kommen
Alternative Landwirtschaften verbinden auf untrennbare Weise das Sensible und das Materielle, den Pragmatismus und das Spirituelle.
Die Heiligkeit des Lebendigen
Damit berührt man die inneren Dimensionen des agrarökologischen Wandels, die insbesondere von Pionieren wie Pierre Rabhi hervorgehoben wurden. Sie lassen sich in mehrere Schwerpunkte unterteilen. Zuerst braucht es eine Veränderung der sogenannten «Vorstellungswelt». Für den Ökologen und Pazifisten Satish Kumar, der dem «Atelier für den inneren Wandel» nahesteht, ist «die Erde nicht nur ein Ressourcenlager, das uns zur Verfügung steht, sondern die Quelle des Lebens». Sie ist ein nährender Organismus mit einer Seele. Damit kehren wir zurück zur grossen Tradition der «Pachamama», der heiligen Mutter Erde, die für die indigenen Völker Lateinamerikas von grosser Bedeutung ist.
Für die indische Aktivistin Vandana Shiva, die sich für das Recht auf Nahrung und den Erhalt der Biodiversität einsetzt, ist das Wiederfinden der Heiligkeit des Lebendigen heute «entscheidend, um das Verschwinden der Ökosysteme zu stoppen», «die Erde zu respektieren» und, allgemeiner, «den Krieg gegen das Klima zu beenden». Dies gilt insbesondere für das Saatgut, die «erhabene Gabe des Lebendigen, das gleichzeitig Leben produziert und Nahrungsquelle ist».
Die Erde ist nicht nur ein Ressourcenlager, das uns zur Verfügung steht, sondern die Quelle des Lebens.