Im «HEKS KICK» dreht sich alles um die Berufswahl
Die Jugendlichen sind die Projektleiter:innen ihrer beruflichen Zukunft
Auch im KICK dreht sich nun seit 25 Jahren alles rund um Berufe – oder eben: Traumberufe. Das Brückenangebot von HEKS setzt dabei auf selbstständiges und individuelles Lernen und auf die Förderung von Kompetenzen, die für eine Lehrstelle notwendig sind. Der Blick geht also nicht von den oft thematisierten offenen Lehrstellen zur passenden Besetzung, sondern umgekehrt von den Wünschen und Ressourcen der Jugendlichen aus.
In Burgdorf treffe ich Amanda Hänni, Co-Leiterin von KICK. «Die Jugendlichen leiten ihr eigenes Projekt rund um die Lehrstellensuche», sagt sie. Als Projektleiter:innen können sie auf ein interdisziplinäres Team von Arbeits- und Bildungstrainer:innen sowie einen persönlichen Coach zurückgreifen. Dieses Team unterstützt die Jugendlichen in den verschiedenen Projektphasen.
Nein, es läuft nicht immer alles rund.
Die KICK-Mitarbeitenden erfassen, wie oft die Jugendlichen eine Anschlusslösung gefunden haben. Die Zahlen sind erfreulich: Die Quote liegt – je nach Modul – zwischen 60 und fast 100 Prozent. Zählt man Praktika und Schnupperlehren dazu, liegt die Quote noch höher. Doch Amanda Hänni betont: «Trotz der guten Zahlen läuft nicht immer alles rund.» So machen dem Team unentschuldigte Fehlzeiten zu schaffen, die bei einer Häufung zum Ausschluss aus dem Programm führen können. Zudem kommen die Jugendlichen zum Teil aus komplizierten Familienverhältnissen und leiden unter psychischen Belastungen. Eine schwierige Ausgangslage für das KICK-Team. Programmabbrüche – auch sie kommen vor – sind vor allem für die Coaches, die die Jugendlichen persönlich begleiten, oft emotional belastend.
Für das Arbeitstraining musst du dich bewerben.
Jemand hat in Rot "[t]raum" an die Wand der Cafeteria geschrieben.
Mein Besuch endet mittags in der Cafeteria, die ebenfalls von den Jugendlichen betrieben wird. Die junge Köchin erzählt mir, dass sich heute zehn Personen zum Mittagessen angemeldet haben. Ich bin beeindruckt, was die junge Frau in dieser kleinen Küche für ihre Gäste zaubert. Beeindruckt bin ich auch vom KICK, das einen ganz besonderen Raum für die individuelle Begleitung und Förderung von Jugendlichen auf Lehrstellensuche geschaffen hat. Der Besuch hat mich in meiner Überzeugung bestärkt, dass flexible Strukturen die Entfaltung individueller Potenziale fördern und den Weg zu den eigenen beruflichen Träumen viel besser ebnen als eine frühe Selektion im Bildungssystem. An die Wand der Cafeteria hat jemand in roter Farbe "[t]raum" geschrieben. Ja, das KICK ist mehr als ein Raum.