Vier Indonesier:innen fordern Klimagerechtigkeit
HEKS engagiert sich für Klimagerechtigkeit
Das Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz setzt sich seit Jahren für Klimagerechtigkeit ein. HEKS hilft der lokalen Bevölkerung vieler Länder, sich an den Klimawandel anzupassen, beispielsweise mit hitzeresistentem Saatgut und agrarökologischen Anbaumethoden. Klimagerechtigkeit bedeutet auch, dass die Hauptverursacher des Klimawandels in die Verantwortung gezogen werden.
Seit 2013 anerkennen UNO-Organisationen wie das Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR), dass Schäden, die durch die Klimakrise verursacht werden, kompensiert werden müssen. Für eine solche Kompensation setzen sich HEKS und seine Partnerorganisationen ein. In Indonesien arbeitet HEKS seit 10 Jahren mit der grössten indonesischen Umweltorganisation WALHI. Dort gibt es Tausende von Inseln und Küstengebieten, die vom steigenden Meeresspiegel betroffen sind. WALHI setzt sich für eine Kompensation der Schäden ein, die die Betroffenen der Klimakrise erleiden.
Deshalb unterstützen WALHI, HEKS und das Europäische Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte (ECCHR) die vier indonesischen Fischer:innen der Insel Pari, die ein Klimaverfahren gegen Holcim eingeleitet haben, mit der Kampagne «Call for Climate Justice».
In Folge der steigenden CO2-Emissionen riskieren weite Teile von Indonesien in spätestens 30 Jahren komplett unter Wasser zu stehen.
Auf der Insel Pari beschädigen Überflutungen Häuser, Strassen und andere Infrastrukturen. Diese Überschwemmungen werden wegen des steigenden Meeresspiegels stets heftiger. Werden die globalen CO2-Emissionen nicht rasch reduziert, riskieren die Insel Pari sowie weite Teile von Indonesien in spätestens 30 Jahren komplett unter Wasser zu stehen.
CO2-Emissionen von Holcim: doppelt so hoch wie die ganze Schweiz
Für diese Schäden ist der Schweizer Konzern Holcim massgeblich mitverantwortlich. Der weltweit führende Hersteller von Zement gehört zu den 50 Unternehmen mit den grössten CO2-Emissionen weltweit, ein sogenannter «Carbon Major». Holcim verursacht zudem die grössten CO2-Emissionen von allen Unternehmen mit Sitz in der Schweiz. Bei der Produktion von Zement werden riesige Mengen an CO2 freigesetzt. Holcim hat in den letzten 70 Jahren über sieben Milliarden Tonnen CO2 ausgestossen. Das ist mehr als doppelt so viel, wie die gesamte Schweiz im gleichen Zeitraum verursacht hat. Somit trägt Holcim eine massgebliche Mitverantwortung für die Klimakrise und damit auch für die kritische Lage auf der Insel Pari.
Vier indonesische Fischer:innen nehmen Holcim in die Verantwortung.