Blogbeitrag zu Klimagesetz
HEKS
Blogbeitrag von Yvan Maillard Ardenti vom 30.05.2023

Was haben Überschwemmungen in Bangladesch mit einer Abstimmung in der Schweiz zu tun?

Was haben Überschwemmungen in Bangladesch mit einer Abstimmung in der Schweiz zu tun?

Unter der Klimaerwärmung leiden vor allem die Menschen im globalen Süden wie in Bangladesch. Dort hat die Klimakrise gravierende Folgen für die Bevölkerung mit immer stärkeren Überschwemmungen. Länder im Norden müssen alles unternehmen, um ihre Treibhausgasemissionen schnell zu reduzieren. Ein Schritt zu mehr Klimagerechtigkeit ist das Klimaschutz-Gesetz, das am 18. Juni in der Schweiz zur Abstimmung kommt.

Im April dieses Jahres habe ich HEKS-Projekte in Zentral-Bangladesch besucht. Wir fuhren mit dem Boot den Padma-Fluss hinauf, einem der grossen Flüsse, die im Süden Bangladeschs ins Ganges-Delta münden. Dort trafen wir Gemeinschaften, die auf einer grossen Insel inmitten dieses imposanten Flusses leben. Die Geschichten, die uns die Bauern erzählen, gehen unter die Haut: Alle haben schreckliche Überschwemmungen erlebt, bei denen sie ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben. Jedes Mal müssen sie bei null anfangen, neues Land finden und ihre Häuser wieder aufbauen. Mit jedem Mal besteht die Gefahr, noch tiefer in die Armutsspirale zu versinken − mit allem, was dazugehört: Nahrungsmangel, Schulverweigerung oder Frühverheiratung von Mädchen. Eine ältere Frau erzählte mir, dass sie und ihre Familie in ihrem Leben mehr als zehnmal alles verloren haben.
Yvan Maillard Ardenti
Yvan Maillard Ardenti

Yvan Maillard Ardenti arbeitet bei HEKS als Themenbeauftragter für Klimagerechtigkeit.

Durch die Klimaerwärmung werden diese Überschwemmungen immer häufiger und stärker, und sind mit immer grösseren Schäden verbunden. Die Folgen der Klimakrise werden immer deutlicher spürbar, nicht nur in Bangladesch, sondern auch weltweit. Der steigende Meeresspiegel bedroht kleine Inseln und tief liegende Küstengebiete. Waldbrände, Dürren und Stürme richten massive Schäden an. Darunter leiden in erster Linie die ärmsten Menschen in den Ländern des Südens, denn ihnen fehlen die Mittel, um sich zu schützen.

Der Ende März 2023 veröffentlichte Synthese-Bericht des Weltklimarates IPCC brachte es auf den Punkt: Noch können wir Gegensteuer geben und die Klimakatastrophe abwenden. Doch jedes Zehntel Grad erhöht die Risiken für Natur und Menschen. Und es braucht sofortiges und entschlossenes Handeln. Der Weltklimarat sagt auch, dass wir alles unternehmen müssen, um die Klimakrise abzuwenden.

HEKS empfiehlt, ein Ja in die Urne zu legen.

Auch die Schweiz muss ihren Beitrag leisten. Ein wichtiger Schritt zur Reduktion der Emissionen und damit für mehr Klimagerechtigkeit ist das Klimaschutz-Gesetz, das am 18. Juni zur Abstimmung kommt. Die Abhängigkeit von fossilen Energien aus dem Ausland soll mit dem Gesetz spätestens 2050 ein Ende haben. HEKS erachtet dieses Gesetz als griffig, da es konkrete Reduktionsziele sowie Investitionsprogramme beinhaltet, und empfiehlt deshalb, das Gesetz anzunehmen.

Zur Unterstützung des Klimaschutzgesetzes organisierte HEKS am 20. Mai gemeinsam mit Fastenaktion eine gut besuchte Gedenkfeier am Fusse des Morteratschgletschers im Engadin. Dieser hat sich in den letzten 150 Jahren um drei Kilometer zurückgezogen und bereits zwei Drittel seines Volumens verloren.

Christliches JA zum Klimagesetz
Medienmitteilung vom 25. Mai 2023
Klimaschutz als Ausdruck des Glaubens

Die Annahme des Klimaschutz-Gesetzes am 18. Juni sei keinesfalls sicher, mahnt die Koalition «Christ:innen für Klimaschutz». Sie ruft dazu auf, Verantwortung für Klima und Schöpfung zu übernehmen. Einzelpersonen, Pfarreien, Kirchgemeinden und andere kirchliche Organisationen sind eingeladen, ihr Ja zum Klimaschutz-Gesetz auf der Website der Koalition sichtbar zu machen. 

HEKS ist Teil der 140 Mitglieder umfassenden Klima-Allianz und hat die Koalition «Christ:innen für Klimaschutz» mitgegründet. Im Klimaschutz-Gesetz sehen auch die «Christ:innen für Klimaschutz» einen sozial und wirtschaftlich verantwortbaren Weg zur Erreichung der Klimaziele. 

Es braucht jede Stimme für diese wichtige Abstimmung! Zusammen können wir erreichen, dass die Schweiz am 18. Juni einen Schritt Richtung mehr Klimagerechtigkeit macht.

 

Die Klimakrise betrifft alle. Sie bedroht unsere Lebensgrundlage. Das Klimaschutz-Gesetz setzt klare Klimaziele. Es schützt, was uns wichtig ist.

Hier geht's zur Website «JA zum Klimaschutz-Gesetz»

 

Kirchliche und christliche Organisationen haben sich in der Koalition «Christ:innen für Klimaschutz» zusammengeschlossen. Im Klimaschutz-Gesetz sehen die «Christ:innen für Klimaschutz» einen sozial und wirtschaftlich verantwortbaren Weg zur Erreichung der Klimaziele.

Koalition Christ:innen für Klimaschutz

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